Was gute Berater:innen ausmacht – und was sie machen (2/2)

26. September 2024

Gabriel N. Gassmann

Wir werfen einen Blick in die Schweiz, wo Gabriel N. Gassmann, unser next level consulting Managing Director kürzlich die Zertifizierung zum CMC-Berater absolviert hat. Was es damit auf sich hat, worum es geht und welchen Nutzen unsere Kunden davon haben, erfahren Sie in diesem zweiteiligen Beitrag. PLUS: Tipps zum Thema „Gute & richtige Beratung“.

Über effektive Beratung im Projektmanagement und die CMC-Zertifizierung – Teil 2

Von Gabriel N. Gassmann

Im ersten Teil dieses Blogbeitrags habe ich es bereits angesprochen – ein:e effektive:r Berater:in im Projektmanagement zeichnet sich durch weit mehr als nur Fachkompetenz aus. Es geht um eine Kombination von Fähigkeiten und Eigenschaften, die über das reine Fachwissen hinausgehen. Hier sind fünf Punkte, an denen Sie eine:n gute:n Berater:in erkennen:

Wie erkennen Sie eine:n gute:n Berater:in?

  1. Umfassende Fach- und Branchenkompetenz
    Fach- und Branchenkompetenz bedeutet für uns, dass wir das Geschäft unserer Kunden verstehen. Wir kennen die Markttrends, die Kernprozesse und Schlüsselkompetenzen. Unsere Beratung orientiert sich an den Erfolgsfaktoren Ihrer Branche.
  2.  Soziale Kompetenz und Leidenschaft
    Neben der fachlichen Expertise zählen aber auch soziale Kompetenz und eine tiefe Leidenschaft für den Beruf. Herausragende Berater:innen zeigen Empathie, Intelligenz und erweisen sich als exzellente Netzwerker:innen und Teamplayer:innen, die auf gemeinsame Ziele hinarbeiten.
  3. Kommunikationsfähigkeit
    Komplexe Informationen klar und verständlich zu vermitteln, ist eine unabdingbare Fähigkeit guter Berater:innen. Genauso wichtig ist es aber auch, zuhören zu können – die Anliegen und Perspektiven anderer zu verstehen und darauf einzugehen. Starke kommunikative Fähigkeiten sind notwendig, um unterschiedliche Stakeholder zu informieren und zu überzeugen.
  4. Kooperationsbereitschaft und Problemlösungskompetenz
    Gute Berater:innen sind bereit und fähig, mit anderen zusammenzuarbeiten, Kompromisse einzugehen und Konflikte konstruktiv zu lösen. Die Analyse komplexer Probleme und das Finden kreativer Lösungen erfordern sowohl ein gesundes Maß an Kreativität als auch ein hohes Abstraktionsvermögen.
  5. Führungsqualitäten und Motivation
    Letztlich zeichnen sich herausragende Berater:innen durch ihre Fähigkeit aus, andere zu führen und zu motivieren. Intrinsische Motivation, Neugier und die Fähigkeit, eine Vision zu vermitteln und das Team zu inspirieren, sind entscheidend. Diese Eigenschaften helfen nicht nur dabei, Projekte erfolgreich zu leiten, sondern stärken auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team.

Fazit: Es geht um die Balance zwischen Fachkompetenz, sozialen Fähigkeiten und einer leidenschaftlichen, motivierten Herangehensweise an die Herausforderungen des Projektmanagements.

Im Folgenden möchte ich noch aus dem Nähkästchen plaudern und den Leser:innen einige typische Probleme und Erfahrungen erzählen, um natürlich auch die Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sowie die Learnings im Laufe meiner langjährigen Tätigkeit als Berater mit auf den Weg zu geben:

Typische Herausforderungen in der Beratung – Pain Points & Lösungen

  1. Fehlendes Commitment der Geschäftsleitung
    Pain Point: Ohne die Unterstützung und das klare Bekenntnis der Geschäftsleitung ist eine nachhaltige Veränderung schwer umzusetzen.
    Lösung: Sicherstellen, dass ein:e engagierte:r Auftraggeber:in aus der Führungsebene das Projekt aktiv unterstützt und als Fahnenträger:in fungiert.
  2. Unrealistische Zeitvorgaben
    Pain Point: Zu enge Zeitpläne lassen keinen Raum für die notwendigen Wandel und die Akzeptanz der Veränderung.
    Lösung: Realistische Zeitpläne erstellen, die genügend Spielraum für den Change-Prozess lassen und die gesamte Organisation mitnehmen.
  3. Unzureichende Projektmanagement-Kompetenz
    Pain Point: Mangelndes Projektmanagement-Know-how erschwert die Umsetzung grundlegender Methoden und Techniken.
    Lösung: Schulungen und Trainings anbieten, um die Projektmanagement-Kompetenz im Unternehmen zu stärken und eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.
  4. Eingeschränkte Kommunikation mit dem Top-Management
    Pain Point: Mitarbeitende äußern sich nicht offen, wenn das Top-Management anwesend ist, was die Produktivität und Ehrlichkeit in Workshops beeinträchtigt.
    Lösung: Workshops und Analysesitzungen ohne das Top-Management durchführen, um eine offene und ehrliche Kommunikation zu fördern.
  5. Inkonsistente Umsetzung und fehlende Konsequenzen
    Pain Point: Wenn es keine Konsequenzen für nicht eingehaltene Maßnahmen gibt, gehen viele Synergien und Potenziale verloren.
    Lösung: Stellen Sie eine konsequente Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen sicher und definieren Sie klare Konsequenzen bei Nichteinhaltung.

Über den Autor

Gabriel N. Gassmann, MAS MBA CMC ist Managing Director der next level consulting Schweiz. Sein Interesse umfasst das gesamte Spektrum des Projektmanagements. Einerseits vom Projekt- über Programm- bis zum Portfoliomanagement, andererseits vom Individuum über PM Excellence bis zum projektorientierten Unternehmen.