Seit September 2017 bereichert Thomas Pacal als Interim Manager, Trainer und Coach das next level consulting Interim Management Team weltweit. In einem Kurzinterview gibt er Einblicke über sich selbst und in seine Arbeit.
1) Kannst du dich in ein paar Worten beschreiben?
Ich bin jemand, der glücklich ist, unumwunden behaupten zu dürfen, dass er wirklich liebt, was er tut. Die daraus entstehende Hingabe bemerkt jeder, der mich näher kennt oder mit mir zusammenarbeitet, beruflich wie privat.
Natürlich gibt es mehr dazu zu sagen:
Begonnen hat alles vermeintlich ganz anders: noch während meines mehrsemestrigen Hineinschnupperns in die interne Medizin, wo ich lernte, wie man jeweils genau 1 Menschen effektiv durch kritische Situationen helfen kann, fragte ich mich, wie ich das für möglichst viele Menschen gleichzeitig tun könnte.
Die Antwort fand ich während meiner wirtschaftspsychologischen Studien in England und den USA, wo mich ausgerechnet meine medizinische Perspektive erkennen ließ, dass die Diagnose & Therapie komplexer Makroorganismen letztlich 1:1 auf Methoden der Organisationsentwicklung übertragen werden kann.
Heute, zwei Jahrzehnte später, begleite ich weltweit namhafte Unternehmen durch erfolgskritische Transformationsphasen; ich initiiere Change, führe ihn typischerweise auch selbst durch und restrukturiere sowie re-stabilisiere die neue Organisation für einen sicheren Marktwiedereintritt.
2) Von welchen beruflichen Erfahrungen profitieren deine Kunden?
Von jeder einzelnen, die ich jemals gemacht habe – ich würde nicht eine davon missen wollen, da ich bei absolut jeder Erfahrung entscheidend dazulernen durfte. Entsprechend liest sich auch meine Referenzliste (z.B. Goldman Sachs, Dexia, Crédit Lyonnais, Unicredit, Raiffeisen, The Zurich Group, Global Blue, McKinsey, Boston Consulting Group, Bain, Ernst&Young, Gerson Lehrman Group, BP, Essar/Hutchison, Hindustan Petroleum Corporation, Petroleum Corporation of South Africa, Baxter, Galenika, UCP, Goldbach, Lindt&Sprüngli, Coca Cola, General Motors, IBM, etc.)
Meine Klienten profitieren vor allem von diesen 3 Aspekten:
- Internationalität: wertvolle interkulturelle Erfahrung aus meiner weltweiten Arbeit auf 4 Kontinenten in über 20 verschiedenen Ländern sowie praktisch jedes Mal interkontinentale Zusammenarbeit mit Offshore-Teams, aufgeteilt auf mehrere Zeitzonen und Sprachgruppen
- Kommunikation: betont empathischer Zugang, der mir hilft, jenseits von Oberflächlichkeiten zu kommunizieren und so etwa insbesondere bei veränderungsresistenten Mitarbeitern ein Buy-In zu holen, um einen friktionsfreien Transformationsprozess zu sichern.
- Helikopterblick: klarer, unverstellter strategischer Weitblick, den ich letztlich nur als externer, unvoreingenommener Beobachter haben kann – so rücken erfolgskritische Blind Spots und/oder Hidden Gems ins Licht, die verzögerungsfrei ein- oder umgesetzt werden können.
Deshalb lautet meine offizielle Unternehmens-Mission: „Anstatt Veränderung zu fürchten, nützen wir sie und machen sie so zu einer unbegrenzten, sehr realen, nachhaltig stabilen Ressource.“
3) Was waren deine letzten Aufträge?
So verschieden die Branchen meiner letzten Klienten auch sein mögen, eines verbindet sie alle: der Veränderungsdruck, dem sie durch die digitale Transformation sowohl des unmittelbaren Mitbewerberumfeldes als auch korrelierter Zuliefersektoren ausgesetzt sind. Sie wissen, dass jedes weitere Aufschieben ein Zurückfallen bedeutet, von dem sie sich nicht mehr erholen würden. Meine Unterstützung bestand daher in der rigorosen Konzertierung erfolgskritischer Transformationsprozesse (Change Management, Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, Setup von Innovation Hubs & internen Think-Tanks, Post-Merger Integration & Restrukturierungen im Rahmen von M&As sowie Re-Stabilisierung aus dem Ruder gelaufener Programme oder komplexer IT-Projekte) für Klienten aus den Sektoren Finance/Banking/Fintech, Energy/Oil&Gas, Life Sciences/Biotech, Digital/IoT, Marcom etc.
4) Was schätzen deine Kunden besonders an deiner Leistung als Interim Manager? Und wie gelingt es Dir, Dich möglichst rasch in ein neues Mandat einzuarbeiten?
Das ist sehr einfach und klar zu beantworten: wie bereits erwähnt, liebe ich, was ich tue – und genau das spüren und schätzen meine Klienten. Ich bin ausgesprochen dankbar, meinen Weg gefunden und dadurch gleichzeitig einen sehr schönen Zugang zu meiner täglichen Arbeit zu haben (die sich einfach nicht wie Arbeit anfühlt, sondern eher wie ein spannendes Abenteuer). Wer liebt, was er tut, arbeitet sich auch mit einer ganz anderen Qualität und Geschwindigkeit in ein neues Mandat ein; das ermöglicht mir, buchstäblich vom ersten Einsatztag an effektiv zu sein und für messbare Resultate zu sorgen. Als hilfreich dabei erweist sich auch meine breit gefächerte, in über 140 Projekten und Mandaten weltweit erworbene Branchen- bzw. Industrieerfahrung. Für Überraschung sorgt auch immer wieder meine Mehrsprachigkeit, vor allem, wenn ich in Stakeholder-Konferenzen oder Townhall-Meetings plötzlich in der Sprache meiner Klienten weiterspreche. Das hilft mir, Brücken zwischen Menschen zu bauen und das Einende vor das Trennende zu stellen. Immer wieder schön zu sehen, wenn dann plötzlich vieles gelingt, wovon man zuvor „wusste“, dass es nicht machbar ist.
5) Warum ist es deiner Meinung nach für Unternehmen sinnvoll Interim Manager einzusetzen?
Im Wesentlichen sehe ich vier klare Vorteile des Interim Managers:
- Unternehmenspolitische Neutralität: Keine Beschäftigung mit historisch gewachsenen politischen Agenden, keine Partialinteressen, sondern voller Fokus auf die eigentliche, eigenverantwortliche Arbeit.
- Spezifische Erfahrung: Sie ist es, die dem Interim Manager ermöglicht, vernunftbasiert situativ-richtige Entscheidungen zu treffen; er weiß, welche Informationen umsetzungsrelevant sind und welche nicht.
- Rasche Einarbeitung: Als Experte seines Fachs startet der Interim Manager praktisch ohne Onboarding-Puffer; er ist sofort effektiv.
- Leadership: Ein Interim Manager handelt stets mit strategischem Weitblick, versteht es, alle Beteiligten nachhaltig zu motivieren, legt ungenutzte Ressourcen frei, (ko-)operiert mit Stakeholdern auf Augenhöhe und setzt gemeinsam mit ihnen um, was sonst ggf. noch länger brach läge.
6) Was machst du, wenn du gerade nicht IM machst?
Bergsteigen. Buchstäblich den eigenen Horizont erweitern. Dort oben, jenseits der Vegetationsgrenze, wo nichts mehr die Sicht verstellt, kann ich klarer sehen, klarer denken, abschalten und ausspannen. Was ich besonders daran liebe, ist der verlässliche Nebeneffekt, dass ich dabei üblicherweise neue Herangehensweisen für komplexe Probleme entwickle, die ich aus veränderten Perspektiven ableite. Was auf dem ersten Blick wie ein permanenter Businesszustand wirken könnte, ist bei genauerem Hinsehen ein tiefenentspannter Autopilotmodus, der mich ähnlich regeneriert wie ein Wellnessthermenwochenende in einem Gletschergebiet, an einem schönen See oder dem offenen Ozean, denn auch hier gibt es ringsum nur eines: den grenzenlosen Horizont.