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17.06.2019 | News

Wie Unternehmen erfolgreich die Vorteile von „E-Learning“ nutzen

Bei Unternehmen liegt E-Learning im Trend. Für Mitarbeiter ist das Lernen am Monitor flexibel und zeitsparend; digitale Lehrmethoden machen sogar richtig Spaß und liefern Wissen genau dann, wenn Mitarbeiter es brauchen. Die Unternehmen sehen Vorteile in der Kostenersparnis und darin, zügig Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorzubereiten. Dennoch, die Projekte, das Lernen ins digitale Klassenzimmer zu verlegen, schlagen häufig fehl. Manche Unternehmen beachten zu wenig die Regeln des digitalen Lernens. Und sie passen das Programm unzureichend dem Bedarf ihrer Mitarbeiter an. Fachmann Alexander Peschke erklärt, wie man richtig ins E-Learning startet.

Bei einem Großunternehmen meldeten sich kaum noch Mitarbeiter zur Projektmanagement-Schulung an. Für 3 oder 4 Tage Seminar den Schreibtisch verlassen? Bei allem Interesse an lebenslangem Lernen und neuem Know-how – keine Zeit dafür! Das Unternehmen änderte seine Weiterbildungsstrategie. Es setzte auf digitales E-Learning, auf flexibles und selbstgesteuertes Lernen am Bildschirm. Doch so viele Mitarbeiter sich für diese moderne Projektmanagement-Schulung begeisterten, so viele sprangen bald wieder ab. Es mangelte an Motivation, das digitale Klassenzimmer regelmäßig zu besuchen. „Wir mussten lernen, wie wir E-Learning attraktiv gestalten“, erklärte die Personalverantwortliche.

E-Learning bietet Unternehmen und Mitarbeitern viele Vorteile. Mitarbeiter können lernen wann und wo sie wollen. Unternehmen sparen Reisekosten und Seminargebühren. „Entscheidend für den Erfolg ist, dass Unternehmen die Regeln des E-Learnings verstehen“, erklärt Alexander Peschke, Fachmann für digitales Lernen. Andernfalls schwindet sehr schnell die Lust am digitalen Lernen. Und: Nicht alles kann digital am Monitor gelernt werden. „Wir brauchen nach wie vor Präsenztrainings und persönliche Interaktion, um beispielsweise soziale Kompetenzen auszubilden“, sagt Alexander Peschke, „es kommt auf den richtigen Mix zwischen digitalem Lernen und gezielten, ergänzenden Trainings im Seminarraum an.“ So kombinieren beispielsweise Webinare die Vorteile des digitalen Lernens mit der Interaktivität aus klassischen Seminaren. Der Fachmann beschreibt mehrere Erfolgsfaktoren, mit denen E-Learning zum echten Renner wird:

 

Die Lernprogramme ans eigene Unternehmen anpassen

Eigene E-Learnings zu produzieren kostet viel Geld. Deshalb kaufen die meisten Unternehmen vorgefertigte Programme. Vergleichsweise kostengünstig eignen sich diese Programme gut – insofern Unternehmen sie anpassen. Beispielsweise sollte die im Programm verwendete Fachterminologie der des Unternehmens entsprechen. Auch lohnt es sich, anonym wirkende Sprecher in Videos gegen „reale“ Personen aus dem Unternehmen auszutauschen: Beispielsweise erklärt der Geschäftsführer die mit dem Lernprogramm verbundenen Ziele. Ein erfahrener Projektmanager des Unternehmens berichtet, worauf es bei der Projektplanung genau ankommt. Diese authentische „Anbindung“ des E-Learnings an das eigene Unternehmen kann Teilnehmer motivieren und dafür sorgen, dass das Wissen besser verankert wird.

 

Balance zwischen Flexibilität und Führung wahren

Lernende schätzen die Flexibilität von E-Learning. Sie arbeiten sich selbstverantwortlich durch das Pensum. Doch diese Flexibilität kann auch zur Falle werden, wenn Teilnehmer die Übersicht verlieren. Wichtig ist, dass der Lernende dabei individuell geführt wird und einen nachvollziehbaren roten Faden an der Hand hat. Und: Jeder Lerner bringt mehr oder minder großes Vorwissen mit. Müssen fortgeschrittene Teilnehmer obligatorisch Lerneinheiten für Anfänger durchlaufen, verlieren sie schnell die Lust. „Das Programm sollte so strukturiert sein, dass jeder Teilnehmer sich nach eigenem Bedarf bedienen kann“, erklärt Alexander Peschke.

Wer beispielsweise bereits mit dem Lernpensum vertraut ist, kann sein Wissen mit einem 60-Sekunden-Video auffrischen und dann an vertiefenden Lerneinheiten teilnehmen. Anfänger dagegen werden zunächst mit den Grundlagen vertraut gemacht.

 

Die unterschiedlichen Lerntypen im Blick behalten

Menschen lernen auf verschiedene Weise. Einigen ist das Lernen durch Lesen in die Wiege gelegt. Andere lernen visuell, etwa durch Grafiken oder Videos. Wieder andere lernen optimal in der Gruppe, wenn sie sich mit anderen Teilnehmern das Wissen erarbeiten. Beim E-Learning sollte man diese verschiedenen Lerntypen im Blick behalten und eine möglichst breite Palette an Lernformaten bieten – vom Erklärvideo über Lerntexte, Anwendungsübungen bis hin zu Multiple-Choice-Tests. Doch Vorsicht! Didaktische Vielfalt kann auch zu Problemen führen. Lehrmaterial muss regelmäßig aktualisiert und an Neuerungen angepasst werden. Bei Texten ist dies technisch vergleichsweise einfach. Bei Videos oder Online-Vorträgen zieht dies aber deutlich größeren Aufwand nach sich. Manche Lernsequenzen müssen neu gedreht werden. „Bei der Frage, was mit welchem Medium vermittelt wird, sollte man die Aktualisierung möglichst im Hinterkopf behalten“, empfiehlt Alexander Peschke. Also: Wissen, das voraussichtlich schnell veraltet, sollte besser nicht in aufwändigen Videos vermittelt werden.

 

Lernkontrolle nicht vergessen

Profis verlassen sich zwar darauf, dass Mitarbeiter regelmäßig am digitalen Unterricht teilnehmen. Dennoch, ganz ohne Kontrolle und Hinweise auf Lernpflichten geht es nicht. Beispielsweise können E-Mails Lernende an ihr Pensum erinnern, wenn diese sich seit ein paar Tagen nicht auf der Lernplattform angemeldet haben. Hilfreich sind auch Tests, mit denen Wissensstand und Fortschritt nachgehalten werden. Einige Unternehmen verbinden den Zugang zu attraktiven Ergänzungstrainings damit, dass Teilnehmer vorher Online-Tests absolvieren und ihren Lernfortschritt beweisen.

 

Lerncoach und Arbeitsgruppen einsetzen

Jeder für sich an seinem Bildschirm: E-Learning kann einsam sein. Fachleute empfehlen deshalb, sogenannte Lerncoachs einzusetzen, die individuelle Lernstrategien besprechen, bei Schwierigkeiten unterstützen und Teilnehmern durch Motivationstiefs helfen. Ähnlich hilfreich für die Motivation sind Arbeitsgruppen. In Gruppen können Teilnehmer beispielsweise Gelerntes diskutieren, Fragen sammeln für das nächste Online-Training oder ihr neues Wissen versuchsweise anwenden. In Gruppen bietet sich häufig die Gelegenheit, von eigenen Fehlern und von Fehlern anderer zu lernen. Weiterer Kniff für die Motivation: Gamification! Viele Anbieter arbeiten daran, Wissen spielerisch zu vermitteln. Sie lassen Teilnehmer beispielsweise Rätsel lösen oder Aufgaben „gegen die Uhr“ erledigen. „Wir können viel von den Entwicklern der Computerspiele lernen, die Millionen von Usern motivieren, fast jeden Tag zu spielen, sich einen Bonus zu sichern oder Neues zu erfahren“, sagt Alexander Peschke.

 

Neue Lernformate konsequent nutzen

E-Learning stößt das Tor auf zu innovativen, bislang unbekannten Lernformen. Beispiel Microlearning: Mitarbeiter können ultrakurze Lerneinheiten zwischendurch nutzen – vor allem dann, wenn sie das Wissen dringend für ihre Aufgaben brauchen. Sie schauen beispielsweise vor einem Meeting noch schnell einen Erklärfilm über verschiedene Planungsansätze im Projektmanagement an, machen auf dem Weg zur Arbeit einen Multiple-Choice-Test über Normen oder lassen sich im Video von einem Trainer das Vorgehen beim Stakeholdermanagement erklären. Diese winzigen, unterhaltsam gemachten Überall-dabei-Lehreinheiten eignen sich für Computer und Handy gleichermaßen: wo und wann immer der Mitarbeiter Zeit und Lust hat, kann er sich einige Minuten seiner Fortbildung widmen. Entscheidend dabei ist, den Lehrstoff in Mini-Einheiten zu zerlegen, sinnvoll zu vernetzen und darauf zu achten, dass der Lernende auf die jeweilige Einheit vorbereitet ist.

Generell: Den individuellen Zuschnitt des Programms auf die Zielgruppe hält Alexander Peschke für den wichtigsten Erfolgsfaktor beim digitalen Lernen. „Pilotieren Sie daher eine digitale Lernstrecke für ein passendes, überschaubares Thema“, empfiehlt er, “dann optimieren Sie diese, bevor Sie weiteres Geld investieren, Ihre Präsenztrainings komplett zu ersetzen.“

 

Weitere Infos zum Thema "Digitales Lernen" finden Sie hier.

 

 

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